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Auszug aus der Chronik

 

... aller Anfang ist schwer

Bereits in den Jahren 1948/49 kam in St. Johann der Gedanke auf, eine Musikkapelle zu gründen. Damals organisierte Ortspfarrer Ferdinand Mair mit einigen Helfern die ersten Instrumente. Dies geschah dadurch, dass Holz geschlägert und verkauft wurde, das von Bauern und Waldbesitzern erbettelt worden war. Dank der Gebefreudigkeit der Einwohner und dem “Holzgeld” war es bald möglich, die Instrumente anzuschaffen.
Voller Eifer und Ehrgeiz fanden im Herbst 1950 die ersten Bläserübungen statt. Hans Maier, ein gebürtiger Südtiroler, übernahm die Ausbildung der Musiker und war zugleich der erste Kapellmeister. Noch in der Heiligen Nacht des gleichen Jahres rückte zum ersten Mal eine kleine Bläsergruppe zum Turmblasen aus.
 

Als Probelokal diente damals ein Raum im Pfarrhaus. Im Winter hielt man auch Proben in den Gasträumen des damaligen Wirtes (Hecht) ab. Erst etliche Jahre später wurde der Musik im Gemeindehaus ein Raum zur Verfügung gestellt, wo mit einigen kurzen Unterbrechungen bis Herbst 2002 die Proben abgehalten wurden. Bis zur Fertigstellung des neuen Probelokales im Frühjahr 2006, diente die alte Volksschule als Herberge. Die ersten Marschproben fanden zu Beginn auf der Hauptstraße statt - so gering war der Verkehr.

1951 übersiedelte Kapellmeister Hans Maier zurück nach Südtirol, und schon schien es, als stehe die junge Kapelle ohne Lehrer und Kapellmeister da. Hans Payr, ehemaliger Kapellmeister von Kals, konnte als Nachfolger gewonnen werden. Als Schneidermeister fertigte er mit Hilfe einiger St. Johannerinnen die ersten eigenen Trachten der Musikkapelle St. Johann an.


Pfarrer Ferdinand Mair

Vereinsgründung

Am 27. März 1952 erfolgte die Bildung des Vereines, am 4. Mai 1952 fanden die erste konstituierende Sitzung und Vorstandswahlen statt, aus der Alois Frandl, vlg. Weirer, als Gründungsobmann hervorging.


Gründungsbrief
 

... die zähen Anfangsjahre sind überstanden

Nachdem Heinrich Lottersberger 1957 die Musikkapelle St. Johann übernommen hatte, leitete er diese mit kurzen Unterbrechungen bis 1976 - also fast zwanzig Jahre lang. Die Musikkapelle St. Johann erlebte einen wahren Aufschwung. Im Jahre 1961 fand die erste Ausrückung in für damalige Zeiten noch weiter Entfernung vom Heimatdorf statt. Die Musikkapelle gab ein Konzert in Millstatt.

Als besonderer Markstein kann wohl die Umstimmung auf Normalstimmung hervorgehoben werden. Aus Beiträgen von Land, Gemeinde, Agrargemeinschaft und privaten Spenden aus einer Haussammlung konnte 1966/67 die Ausrüstung mit neuen Instrumenten vorgenommen werden. Zusätzlich musste noch ein Kredit aufgenommen werden.
Als Heinrich Lottersberger seinen Abschied von der Kapelle nahm, konnte auf Drängen des damaligen Bezirksobmannes, der aus St. Jakob stammende Otto Steiner als Kapellmeister gewonnen werden. Dieser leitete die Musikkapelle von 1978 - 1981. Die Ausrückungen wurden mit den Jahren immer zahlreicher. So wurden mit der Zeit auch Sommerkonzerte in der eigenen Gemeinde und Gastkonzerte auswärts gegeben.

Eine kleine Gemeinde mit einer großen Musikkapelle
Ab dem Jahre 1982 musizierte die Musikkapelle St. Johann unter der Leitung des Kapellmeisters Johann Oblasser. Er war seit Bestehen der Kapelle der siebte Kapellmeister. Die Ausbildung der St. Johanner Musikanten wurde durch die Gründung der Musikschule Hinteres Iseltal Mitte der 80er Jahre professioneller.Das Niveau der Kapelle hob sich merklich. Ebenso dazu beigetragen haben auch die aus der Musikkapelle hervorgegangenen, eigenständigen Musikgruppen. War es anfangs die Schoberkapelle, so spielten später die Brenner Musikanten in der “Inntaler Besetzung” zu verschiedensten Anlässen zum Tanze auf. Seit 1997 besteht ein Blechbläserensemble, das schon viele Feierlichkeiten musikalisch umrahmt hat und in Osttiroler Musikkreisen bekannt und beliebt ist.
Von der allgemeinen Leistungssteigerung der letzten Jahre konnte man sich bei den Frühjahrskonzerten überzeugen. Das Programm der Musikkapelle St. Johann erstreckt sich von traditionellen Märschen über anspruchsvolle klassische Werke, bis hin zu moderner Literatur.

 

Gründungsfoto aus dem Jahre 1953

1. Reihe v.l.: Andreas Vergeiner, Josef Weiskopf, Josef Wibmer, Alois Wibmer.
2. Reihe: Heinrich Lottersberger, Georg Wibmer, Peter Wibmer, Steffane Mühlburger,
Kpm. Hans Payr, Marianne Stemberger, Johann Wibmer, Andreas Mühlburger, Johann Frandl.
3. Reihe: Alois Holzer, Anton Niederwieser, Georg Großlercher, Alois Opperer,
Silvester Mühlburger, Siegfried Mühlburger, Ludwig Wibmer, Alois Frandl.
4. Reihe: Franz Stemberger, Alois Dallavia, Matthias Tschöll, Josef Mattersberger,
Alois Wibmer, Josef Mühlburger, August Frandl

Kapellmeister
1950 - 1951 Hans Maier
1952 - 1956 Hans Payr
1957 - 1958 Heinrich Lottersberger
1959 - 1960 Hans Payr
1961 - 1963 Heinrich Lottersberger
1964 - 1964 Hans Payr
1965 - 1967 Heinrich Lottersberger
1968 - 1968 Siegfried Mühlburger
1969 - 1971 Heinrich Lottersberger
1972 - 1973 Karl Oblasser, vlg. Gschwendter
1974 - 1976 Heinrich Lottersberger
1977 - 1977 Karl Oblasser, vlg. Gschwendter
1978 - 1981 Otto Steiner
1982 - 2008 Johann Oblasser, vlg. Öberster
2008 - 2018 Martin Wibmer
2018 - Luca Dallavia

Obmänner
1950 - 1951 Ferdinand Mair
1952 - 1954 Alois Frandl, vlg. Weirer
1955 - 1956 Ferdinand Mair
1957 - 1959 Georg Wibmer, vlg. Michelbacher
1960 - 1960 Peter Wibmer, vlg. Kuenz
1961 - 1961 Alois Frandl, vlg. Weirer
1962 - 1964 Josef Oblasser sen.
1965 - 1973 Alois Holzer sen., vlg. Brenner
1974 - 1986 Siegfried Mühlburger
1987 - 1992 Anton Klocker sen.
1993 - 1995 Alois Holzer jun., vlg. Brenner
1996 - 2010 Josef Wibmer, vlg. Melcher
2010 - 2020 Florian Dallavia
2020 - Egon Klocker